Westghats - Dickhäuter und Tee

Dienstag, 12. April 2016

| | |



Am Fuße der Westghats stoßen wir auf eine vielfältige Tierwelt und begegnen dem Indischen Elefanten hautnah. Eine dampfbetriebene Bergeisenbahn bringt uns über die Blauen Berge und wir tauchen ein in den immergrünen Regenwald. Zwischen Teeplantagen und grau-blauen Berggipfeln finden wir ein Zuhause.

Masinagudi - Nilgiri Mountains
Das Mudumalai Naturreservat schützt die bekannteste Bergpassage der Indischen Elefanten, auf ihrer Wanderung vom gemäßigten Osten zum regenreichen Westen. Nach der frustrierenden Begegnung mit den domestizierten Elefanten im Palast von Mysore, hoffen wir hier auf authentischere Eindrücke. Fernab der staatlich organisierten Touren treffen wir auf einer entlegenen Flussstraße auf ein großartiges Tierleben.

Mit einer gehörigen Portion Glück (so der O-Ton unseres Guides), beobachten wir eine Herde wilder Elefanten, die sich ihren Weg zum Fluß bahnen (es herrscht Trockenzeit).
Die riesenhaften Kreaturen lassen uns staunen und wir sind beeindruckt vom vorsichtigen und umsichtigen Verhalten der Dickhäuter: Die zwei Jungtiere (wenige Jahre alt) werden immer zwischen den ausgewachsenen Elefantenkühen gehalten.

Am 29. März - Lorenz Geburtstag - bekommen wir einen Elefantenritt geschenkt und die angeschlossene Elefantenpflegestation informiert über die Haltung und Versorgung der "groß"artigen Tiere.

Nilgiri Blue Mountain Railway
Die in Blautönen gehaltene Bergeisenbahn diente den Teebauern lange Zeit als unverzichtbare Verbindung zum Rest der Welt. Bei frischen Temperaturen besteigen wir die einzige Schmalspurbahn Indiens, die mit Hilfe einer Schweizer Zahnradtechnik auch die steilsten Passagen meistern kann. Zeitweise ist eine Dampflokomotive vorgespannt, die mit ihrem stetigem Pfeifen und Hecheln aus einer anderen Zeit zu stammen scheint.

Von den bestellten Teeplantagen rattert die Bergbahn in gemächlichem Tempo mehrere Stunden bis zur heiß-trockenen Ebene und überwindet neben vielen Höhenmetern auch einen großen Temperaturunterschied. Wir genießen die Aussicht und lassen uns von der Musik des Zuges einnehmen.


Coimbatore
Nach der Zugfahrt und einer rasanten Busfahrt durch die Ebene, kommen wir in Coimbatore an. Geplagt vom Berufsverkehr, müssen wir uns von der einen Seite der Stadt auf die andere schlagen und wissen schon bald: Hier wollen wir schnell wieder weg! Doch vor dem nächsten Morgen geht nichts mehr und wir nächtigen in einem sticken Hotelzimmer. Jetzt kann's weiter gehen.

Munnar
In den weitläufigen Teeplantagen auf der Westseite der 'Western Ghats' finden wir unverhofft ein Zuhause. In Annas Homestay werden wir von Telna, ihrem Mann Pappachan und der Enkelin Angelina herzlich umsorgt und unterstützt. Im liebevoll geführten Homestay sitzen wir zusammen mit der Familie zu Tisch, diskutieren über Sprache (hier: Malayalam) oder Religion (prozentual viele Christen hier) und werden in die Geheimnisse von Saree und Lungee – die traditionelle örtliche Bekleidung - eingeführt.

  

Wir genießen neben den erfrischenden Temperaturen das satte Grün und die gelegentlichen Schauer, die den Regenwald zum erklingen bringen. Die Berge laden zu größeren und kleineren Wanderungen ein und wir bewundern die Freundlichkeit und Herzlichkeit mit der uns die keralanischen Bergbewohner begegnen. Das Gefühl „zu Hause“ zu sein, lässt uns länger in Munnar verweilen.

2 Kommentare:

Tanja hat gesagt…

Oh welch wunderbare Reise ihr habt!! Und du schreibst so gut! Macht richtig Freude euch via Blog zu begleiten;-) und in der Schule unterhalten sich immer mal wieder welche über Schildkröten, die wir auch gerne live gesehen hätten;-)

Alex hat gesagt…

Ihr seid ja schon weit gekommen! Sieht super aus, genießt die Zeit :-)

Kommentar veröffentlichen