Siem Reap - Grünes Dschungel Atlantis

Mittwoch, 28. Dezember 2016

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Im Norden Kambodschas schlummern im grünen Dschungel die Angkor Tempel. Einst vergessen, werden sie heute von Touristen erobert.
In unserem Green Home holen wir erst einmal tief Luft und schieben dann vorsichtig den nassgrünen Vorhang beiseite um unser Dschungel Atlantis zu entdecken und zu versinken...




Green Home in Siem Reap
Die Stadt brummt und schreit schrill. Mit unseren frischen Eindrücken aus Happyland erschauern wir bei dem Gedanken, dass dieser Flecken für viele Asienreisende der einzige Eindruck von Kambodscha ist.
Wir verkriechen uns erstmal in unserem Green Homestay, dösen im Grünen und lassen uns in die Kambodschanische Küche einführen. Mjam, mjam.
Wir leisten uns mehrere Tage uns auf den Besuch der Tempel vorzubereiten. Tipps sammeln, Historisches erlesen, nützliche Blogs durchstöbern, ... ein Plan zeichnet sich ab. Wir sind bereit.

Archäologischer Park Angkor
Mit dem lächelnden Tuktuk Fahrer geht es im grauen Morgen durch wolkenbehangene Waldstücke in den nördlich gelegenen Angkor Park. Die Tempelanlagen sind weit verstreut und unterschiedlich stark besucht. Wir versuchen den Besucherströmen bestmöglich aus dem Weg zu gehen.




Wir streifen durch die fast tausendjährigen Gemäuer. Die Steinmauern selbst erscheinen lebendig. Manchmal ohne erkennbare Fuge für die Ewigkeit sitzend - manchmal zerklüftet oder halb erodiert. Die detailliert bearbeiteten Steinläufe zeugen von der Herrlichkeit einer längst vergangenen Kultur.

Verschiedenfarbige Moosflächen sorgen für augenöffnende Farbspiele. Die Sonne verschläft unsere Tempeltage und so können wir ohne großes Hitzestöhnen durch die Gänge und über die Treppen spazieren. Ein bisschen Regen im Gesicht? Wir fühlen die nasse Erde Kambodschas.

Würgefeigen mit riesenhaften Wurzelschlangen machen ihrem Namen alle Ehre und quetschen oder sprengen die schlummernden Steine. Die Natur scheint sich zurück zu nehmen, was ihr einst zahllose braune Hände mühsam abgerungen haben.

Die allgegenwärtigen Apsaras verleihen den Tempeln einen kunstvollen Hauch - dabei gleicht keine Tänzerin der anderen. Kalas und Nagas bewachen die wertvollen Tempelhäuser. Wir können uns nicht satt sehen und auch nicht satt fotografieren.

Es ist das Gesamtbild, dass die größeren Tempel so eindrucksvoll erscheinen lässt.
Hoch türmen sich die Terrassen und Ornamente auf. Symmetrie und kleinteilige Details machen die Anlagen aus. Doch schließlich ist es das Zusammenspiel von dem grünem Dschungel mit seinen riesenhaften Bäumen, den aufwendig angelegten Wassern sowie den ungenutzten Steinen, welches für uns den Charme des Weltkulturerbes ausmacht. 




Großartig müssen die Khmerkönige gewesen sein. Göttergleich schauen ihre steinernen Züge in alle Himmelsrichtungen über das Land aus Reis und Wasser. Mächtig ordneten sie damals die Verschmelzung des Hindu- und Buddhismus an. Weit reichten die Arme des heute kleinen und armen Landes.

Schwer vorzustellen, dass Angkor über Hunderte Jahre die größte Stadt der Welt gewesen war. Verloren, verlassen, verträumt.

Wir fühlen uns wie Entdecker, wenn wir über holprige Pfade durch den Dschungel knattern um einen kleinen, tief gelegenen Tempel ganz für uns zu erkunden. Schnell geraten wir ins Träumen und scheinen die fast tausendjährige Geschichte der warmen Steine zu erfühlen.

Die Sonne taucht auf, Angkor erstrahlt und wir lassen uns gerne anstecken.


Schwarzweiß Impressionen




Tipp: Die bbc Produktion Jungle Atlantis - Angkor Wat's Hidden Megacity (im Netz als stream zu finden) fasst die aktuellsten Erkenntnisse über die Tempelanlage in wunderschönen Bildern zusammen.

  

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Alle guten Wünsche zum neuen Jahr euch beiden! Genießt eure Reise noch - sieht großartig aus!! Herzliche Grüße mit Nieselschnee, Cordula

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