
Es treibt uns nach Malaysia.
Fiebriges Willkommen im Grossstadtdschungel Kuala Lumpur. Schmelztigel malayischer, chinesischer und indischer Kultur.
Dann der dankbare Kontrast.
Borneo: Indigene Dörfer, dichter grüner Dschungel zur Regenzeit und die fiebrige Freude auf vielfältiges wildlife.
Kuala Lumpur

Von Flores aus geht es mit drei Flügen über Bali und Jakarta bis nach Kuala Lumpur. In der Metropole angekommen müssen wir schnellstens ein Krankenhaus aufsuchen: Der eine wegen Fieberschüben, die andere wegen einem schmerzenden Gelenk. Entwarnung hoch zwei: keine Tropenkrankheit und kein Bruch. Puh, Glück gehabt! Das Reiseleben geht weiter.

Die Stadt die uns bisher einzig als Hub in Südost Asien diente, erweist sich für uns als Wiederentdecken vieler Reisemomente. Südindische Gerüche und Gebräuche in Little India. Sprache und Alltag gleichen denen in Indonesien. Rote Lampions und allzeitige Geschäftigkeit erinnern an Vietnams Nähe zu China.
Wie immer messen wir die Grossstadt an ihren Parks und versuchen uns an die hohe Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Papierfächer in Hibscusduft.

Big City Lights heißt es allabendlich und wir taumeln verzückt geblendet durch Kuala Lumpurs Wald von Wolkenkratzern.
Mit der Magnetbahn und dem Highspeed Aufzug geht es hoch hinaus auf eines der vielen Hochhäuser. Auf einem Helipad - nur durch ein flatterndes Band von der Kante getrennt - beobachten wir leise wie das letzte Sonnenblinken im Spiegel des sich türmenden Glases eine neuerliche Nacht voller Lichterpracht einläutet.
Glänzende Zivilisation!?
Sabah

Wir fliegen auf den malaysischen Teil Borneos und landen im nördlichen Sabah. Uns empfängt Gelassenheit und der provinziale Charme der Stadt Sandakan.
Von hier ist es nur eine Dreiviertelstunde bis zum Sepilok Orang-Utan Rehabilitation Centre. Hier verbringen wir zwei ganze Tage und können uns nicht satt sehen an den großen orangefarbenen Urwaldaffen. Augenöffnend ist die scheinbar menschliche Mimik und das allzu oft ähnliche Verhalten dieser Menschen aus dem Wald (so die wortwörtliche malaysische Übersetzung). Spiegel unserer eigenen Herkunft. Gedanken um die Entwicklung der Menschheit. Banane gefällig?

Auf hölzernen Brücken geht es tiefer in den geschützten Urwald und auf bis zu 26 Metern bestaunen wir das Treiben in den Spitzen der Urwaldriesen. Vogelperspektive auf ein Meer von Grün.
Sukau

In dem kleinen Dorf Sukau, am Ufer des großen Kinabatang Flusses lassen wir uns in mitten des Dschungels nieder. In einem kleinen Homestay finden wir eine Bleibe und werden von der netten Familie um Ezall verpflegt und umsorgt. Voller fiebriger Vorfreude möchten wir das Wildleben am Fluss entdecken.

Das Boot gleitet leise tuckernd durch das braune Flusswasser. Vögelstimmen rufen den Tag herbei. In der Dämmerung wirken die vielfältigen Dschungelbäume selbst lebendig. Angestrengt suchen die Augen nach verräterischen Bewegungen. Da! Ein Hornbill löst sich aus dem tiefen Grün und steigt mit hartem Flügelschlag und schrillem Ruf über den Fluss auf.

In einem Nebenfluss hangeln sich Kurz- und Langschwanz Makaken tief über das Wasser um sich Früchte zu angeln. Pssst, Motor aus! Ein großer Kingfischervogel beäugt uns misstrauisch und fliegt pfeilschnell tiefer ins Geäst.

Der Tag wird heller und wir begegnen einer verhältnismäßig zutraulichen Familie der Prohibiscus Affen. Mit ihren unförmigen Nasen muss man sich beherrschen sie nicht zu verlachen. Die Natur weiß schon warum. Unser Boot wendet und wir gleiten dem Tag dankbar erfrischt entgegen.

Es gilt einen Geburtstag zu feiern. Das Jubiläumsprogramm ist straff organisiert: Bootsafari am frühen Morgen und die neue Bekanntschaft mit den Silbernen Haubenlanguren.

Ausgiebiges Geburtstagsfrühstück mit Torte (Beitrag von Ezalls Familie) und bunter Schmetterlingsflut.
Mit dem Boot geht es zum jährlichen Dorffest. Wir werden vielfach begutachtet, lassen uns die traditionelle Küche schmecken und werden Teil der Kinderspiele, die vor der großen Bühne stattfinden. Bei der Karaoke bleiben wir dankend Zuhörer.
Zusammen mit Ezall pflanzen wir
Sama Bäume, die in Zukunft Organ-Utans Zuflucht bieten können. Kurze Verschnaufspause und dann geht es schon wieder auf einer Nacht-und-Mond-Fahrt per Boot zurück aufs Fest. Mit den Klängen traditioneller Sabah-Musik im Kopf betten wir uns zur letzten Nacht im Dschungel. Baumwipfelträume.
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